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August 2010: Selbstverständnis der Polizei, damals und heute

Bezug: MAZ vom 14./15. Aug. 2010, S. 5, „Mit Pfefferspray zum Hilfeleisten“

„Eine halbe Stunde mußte der Notarzt… auf die Männer in blau warten, während keine hundert Meter weiter Beamte bei einer Verkehrskontrolle im Einsatz gewesen seien.“ So wird der Leiter eines Rettungsdienstes zitiert. Gerade als Autofahrer gewinnt man immer mehr den Eindruck, die erste Aufgabe der Polizei scheint das Eintreiben von Bußgeldern zu sein. Schon mehrfach war in der Zeitung davon die Rede, daß regelrechte Planvorgaben existieren, was die Beamten an Geldern einzubringen haben. Nun ein selbst erlebtes Beispiel aus der Vergangenheit. Ein Bahnhofsvorsteher der Deutschen Reichsbahn hatte das Problem, daß Reisende den Weg über den abseits liegenden Bahnübergang abkürzten, indem sie auf der falschen Seite aus dem Zug ausstiegen und illegal die Gleise überquerten, um so schneller zu Hause zu sein. Der Dienstvorsteher wandte sich an den Ortspolizisten (ABV), daß dieser ein Exempel statuiere und mittels Geldstrafe die Leute  disziplinieren würde. Der stellte sich mit seinem wohlbeleibten Körper vor die Zaunlücke und natürlich stieg an diesem Tag keiner auf der falschen Seite aus. Darauf angesprochen, warum er sich so dumm anstelle, erklärte dieser, er hätte in erster Linie präventiv zu wirken und dürfe nicht vorsätzlich Straftaten geschehen lassen, um sie dann zu bestrafen. Damit würde er selbst das Gesetz verletzen. Ich will nicht die Phrase vom Volkspolizisten als „Freund und Helfer“ bedienen, aber das Rechtsverständnis und die Moral der Gegenwart sind diametral. Das ist wohl auch eine Ursache dafür ist, weshalb die Polizei immer mehr Aggressionen von Volk ausgesetzt ist. Jetzt versteckt man sich hinter Bäumen, es werden hinterlistig Blitzgeräte als Mülltonnen verkleidet oder mit Tarnnetzen überzogen, um so garantiert die Leute in die Falle laufen zu lassen. Ich weiß von Polizisten, daß sie selbst darüber nicht froh sind, doch sie sind eben nur das Werkzeug der Politik. Täglich wird auf der Leserbriefseite über die Geschichte der DDR gestritten. Ich denke, das Thema würde sich von allein erledigen, wenn die Gegenwart in jeder Beziehung besser wäre als die Vergangenheit. Und wie das obige Beispiel zeigt, gibt es hier noch einiges zu tun.

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